Die Geschichte vom Clown Lulu und dem Hund mit den grünen Punkten

27.10.2017

Meine Geschichte zum Tag der Geschichten am 27. Oktober!

Geschichten aus der Hundephysiotherapie Heike Amthor in Leipzig Stötteritz,
Der Clown Lulu; Bildquelle: Pixabay

Es war einmal ein Hund mit grünen Punkten, der wohnte mit seinem Freund, dem Clown Lulu in einem Zirkuswagen.

Jeden Abend ging der Clown Lulu ins Zirkuszelt, um die Menschen mit seinen Späßen zum Lachen zu bringen. Und jeden Abend kam er mit einem lachenden und einem weinenden Auge in den Zirkuswagen zurück.

Der Hund mit den grünen Punkten wartete schon auf ihn. Er sprang dem Clown Lulu auf den Schoß und hörte sich aufmerksam das Leid und die Freude des Clown Lulu an.


„Oh, wie haben die Kinder gelacht!“, sagte der Clown Lulu, und sein lachendes Auge strahlte, „Welche Freude war in ihren Augen, als sie mir zusahen!“ Aber dann begann sein weinendes Auge noch mehr zu tropfen: „Doch die Erwachsenen, sie haben meine Späße nicht verstanden“, weinte der Clown Lulu, „ach, könnte ich sie doch zum Lachen bringen!“ Das war der größte Wunsch des Clown Lulu, und seinem Freund, dem Hund mit den grünen Punkten, fiel kein anderer Trost ein, als dem Clown Lulu die Tränen von den Backen zu lecken.

 

Jeden Abend wiederholte sich das Spiel. Hoffnungsfroh ging der Clown Lulu mit immer neuen Späßen ins Zirkuszelt, mit einem lachenden und einem weinenden Auge kehrte er in den Zirkuswagen zurück. Die Erwachsenen verstanden seine Späße nicht.

Wie kann ich meinem Freund nur helfen, grämte sich der Hund mit den grünen Punkten, wie kann ich ihm nur helfen. Er sann und sann, aber nichts fiel ihm ein.

Eines Tages, als er schon ganz krank vor Hilflosigkeit war, besuchte den Hund mit den grünen Punkten eine wunderschöne Fee. Sie sah wohl, wie traurig der Hund mit den grünen Punkten war und fragte ihn nach dem Grund. Auf wundersame Weise konnte der Hund mit den grünen Punkten auf einmal sprechen und er klagte der Fee sein Leid. Er wollte dem Clown Lulu helfen, die Erwachsenen zum Lachen zu bringen. Denn jeden Abend kam der Freund mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus dem Zirkuszelt zurück, weil nur die Kinder seine Späße verstanden.

Die Fee dachte lange nach. Da öffnete sich die Tür und der Clown Lulu kehrte heim - mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Fee war verschwunden und der Hund mit den grünen Punkten konnte den Clown Lulu nur trösten, indem er ihm die Tränen vom Gesicht leckte.

Geschichten aus der Hundephysiotherapie Heike Amthor in Leipzig Stötteritz
Der Hund mit den grünen Punkten; Bildquelle: Pixabay

Am nächsten Abend, als der Clown Lulu wieder im Zirkuszelt versuchte, die Menschen zum Lachen zu bringen, erschien die Fee erneut bei dem Hund mit den grünen Punkten. Sie hatte sich sehr viel Zeit zum Nachdenken genommen und hatte dem Hund mit den grünen Punkten eine unscheinbare braune Blume mitgebracht. Er solle am nächsten Abend den Clown Lulu ins Zirkuszelt begleiten und die Blume mitnehmen.


So ging der Hund mit den grünen Punkten am nächsten Abend gemeinsam mit dem Clown Lulu in das Zirkuszelt. Während der Clown Lulu seine Späße machte und die Kinder fröhlich lachten, lief der Hund mit den grünen Punkten mit der braunen Blume im Maul in der Manege immer rundherum.

Zuerst staunten die Großen über den ungewöhnlichen Hund, und noch mehr darüber, dass sie von dieser unscheinbaren Blume in Erstaunen versetzt wurden.

Nun spürten sie auch den zarten Duft, der von der Blume ausging. Und mit einem Mal geschah etwas sehr Merkwürdiges: Die Großen vergaßen die ärgerliche Schramme am Auto, den stehengebliebenen Abwasch zu Hause, die vertrödelte Zeit mit dem träumenden Kind, das fehlende Geld für die schönere Wohnung, den Tratsch mit den Nachbarn und den wichtigen Termin am nächsten Tag. Sie sahen den Glanz in den Augen ihrer Kinder und als sie die Ursache dafür suchten, bemerkten sie den Clown Lulu. Und auf einmal verstanden sie seinen Späße.

Erst huschte ein schüchternes Lächeln über ihre Gesichter. Dann entwischte ihnen ein Geräusch, ähnlich einer rostigen Wasserpumpe, das immer mehr einem Lachen vergleichbar wurde, bis es perlte wie ein gluckernder Wildbach.

Nicht nur Clown Lulu staunte. Auch die Kinder: sie sahen ihre Eltern wie nie zuvor, so schön, so jung, so hell- so friedvoll!

Und Clown Lulu gab nun sein allerbestes, so dass das Zelt fast barst vom Lachen von Kindern und Eltern.

Im Zirkuswagen weinten heute beide Augen des Clown Lulu. Aber es waren silberhelle Tränen des Glücks, und der Hund mit den grünen Punkten ließ sie fließen.

Kommentare: 0